Rückblick 2021
Hier finden Sie den Rückblick auf die Veranstaltungen 2021
Dienstag, 29.06.2021 - 1945 - Zwangsarbeiter in Arnsberg

Reiner Ahlborn, der damalige Leiter der stadtweiten Geschichtswerkstatt „Zwangsarbeit in Arnsberg“, hat zwischen 2003 und 2007 zusammen mit 15 weiteren Personen versucht, Daten, Fakten und Hintergründe zu dieser lange verschwiegenen Thematik aufzuarbeiten.
In zwei Ausstellungen im Jahr 2005 hat die Geschichtswerkstatt im Fresekenhof in Neheim und in der Auferstehungskirche in Arnsberg ihre vorläufigen Ergebnisse präsentiert und 2007 eine Abschlussdokumentation ihrer Ergebnisse erstellt. Teile der Ausstellung werden im Vortrag vorgestellt.
Vor allem aber versucht Reiner Ahlborn zu erklären, warum es nach Kriegsende 55 Jahre lang gedauert hat, bis mit der Errichtung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ eine öffentliche Diskussion in Deutschland zur Zwangsarbeit zwischen 1939 und 1945 einsetzte, die bis heute nicht abgeschlossen ist.
Referent: Reiner Ahlborn,
Dienstag, 29.06.2021, 18:00 Uhr
Peter-Prinz-Bildungshaus
Ehmsenstr. 7
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der VHS und der senaka statt
Rückblick zur Veranstaltung:
„1945 – Zwangsarbeiter in Arnsberg“ vom 29.06.2021
Zwangsarbeiter in Arnsberg- zu diesem Thema arbeitete vor einigen Jahren eine Geschichtswerkstatt des Heimatbundes Neheim-Hüsten unter der Leitung von Reiner Ahlborn. Er stellte die Ergebnisse in der Reihe der Veranstaltungen zum Ende des 2. Weltkrieges noch einmal vor.
Wenn man sich mit dem Thema „Zwangsarbeiter in Arnsberg“ beschäftigt, berührt es und betrifft es, immer noch. Auch nach dem Ende des 2. Weltkriegs ist lange noch kein Frieden in diesem Zusammenhang in Sicht. Das hängt zum einen daran, dass die Geschichte der Zwangsarbeiter in Arnsberg nicht distanziert und abstrakt behandelt werden kann. Durch die Arbeit der Geschichtswerkstatt bekam sie menschliche Gesichter. Sie reicht bis in die Familiengeschichten der Arnsberger, weil diese Menschen nicht nur in Fabriken, sondern auch in kleinen Betrieben und Haushalten beschäftigt waren. Auch die Menschen, die zur Zwangsarbeit in Arnsberg waren, sind ihr Trauma nicht nach dem Kriege losgeworden. In ihrer Heimat wurden sie der Kollaboration mit den Nazis verdächtigt und entsprechend geächtet und drangsaliert. Das zog sich hin bis in unsere Tage, als zur Auszahlung von finanziellen Entschädigungen persönliche Angaben zur Zwangsarbeit nötig wurden.
An vielen Details und Beispielen zeigte Reiner Ahlborn, wie schwierig die Spurensuche sich damals gestaltete und welche Schwierigkeiten hier zu überwinden waren.
Nur wenige Menschen waren zu diesem Vortrag über ein Stück Ortsgeschichte gekommen. Lag es am gleichzeitigen Fußballspiel? (Da wurde verloren) Oder mag es daran gelegen haben, dass dieses Thema immer noch nahegeht und berührt und betrifft? Die Zuhörerinnen haben jedenfalls gewonnen: Einsichten und Erkenntnisse.
Sonntag, 03.10.2021 Musik & Kultur

Veranstaltungen im Rahmen des Festjahrs
„321 – 2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“
14:00 Uhr Texte von Jenny Aloni
15:15 Uhr bis 16:45 Uhr Auf jüdischen Spuren durch Arnsberg-Neheim
17:00 Uhr bis 18:00 Uhr Konzert
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist unter der
3G - Regelung möglich.
Melden Sie sich bitte zuvor im Gemeindebüro der Ev. Kirchengemeinde Neheim 02932- -462520 an .
Der Eintritt beträgt 15,--€
Sonntag, 03.10.2021 Musik & Kultur

Sonntag, 03.10.2021
14:00 Uhr Ehem. Synagoge Neheim
„Um zu erleben, was Geschichte ist, muss man Jude sein“
Die deutsch-jüdische Schriftstellerin Jenny Aloni (1917 – 1993)
Dialogische Lesung mit Walter Gödden und Carsten Bender
Die in Paderborn aufgewachsene jüdische Autorin Jenny Aloni, geb. 1917, verließ Deutschland im Jahr 1939. In ihrer neuen Heimat Israel wurde sie nicht nur zur bedeutendsten deutsch -sprachigen Schriftstellerin ihrer Generation; sie zählt auch zu den wichtigsten deutschen Exilautorinnen überhaupt. Ihre Texte spiegeln einerseits den langen Weg von der anfänglichen „Fremdheit“ Palästina-Israels bis zum Bekenntnis: „Ich möchte auf Dauer in keinem anderen Land leben.“
Andererseits vermitteln sie Beobachtungen, Eindrücke und Erlebnisse aus Deutschland, das sie nach 1945 bis zu ihrem Tod im Jahr 1993 häufig besuchte.
Für die Aufarbeitung jüdischen Schicksals fand Jenny Aloni eine eigene, ausdrucksstarke Sprache. Sie war eine beispielhafte, starke Persönlichkeit, die ihre individuelle und gesellschaftliche Situation literarisch verarbeitete und damit zukünftigen Generationen „Bericht gab“ über die an Juden verübten Verbrechen. Für Aloni galt die Lebens-maxime: Man darf sich nicht entmutigen lassen, man muss sein Schicksal selbst in die Hand nehmen.
Walter Gödden ist Leiter des „Referats Literatur“ beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe und des Westfälischen Literaturmuseums Haus Nottbeck (Oelde-Stromberg). – Carsten Bender, Münster, ist Sprecher und Schauspieler mit dem Schwerpunkt Freie Theaterproduktionen.
Mitwirkende:
Prof. Dr. Walter Gödden, Dialogische Lesung
Carsten Bender, Dialogische Lesung
Dr. Manfred Keller, Einführung
Sonntag, 03.10.2021 Musik & Kultur

15:15 Uhr bis 16:45 Uhr Führung in Neheim
Auf jüdischen Spuren durch Arnsberg-Neheim
Jüdischer Friedhof und Synagoge
Treffpunkt Gruppe 1: Haus Neheimer Jäger,
Treffpunkt Gruppe 2: Gemeindehaus Christuskirche
Sonntag, 03.10.2021 Musik & Kultur

17.00 – 18.00 Uhr Konzert Christuskirche
Kantorenstudenten des Abraham Geiger Kolleg Potsdam: Shulamit Lubowska, Sopran – Yoëd Sorek, Tenor
und Prof. Dr. Jascha Nemtsov, Klavier und Moderation
Mit dem Laubhüttenfest Sukkot endet im Judentum die Zeit der Hohen Feier tage im Herbst. Der letzte Tag des achttätigen Sukkot-Festes ist das Thorafreudenfest Simchat Thora, mit dem der Abschluss des jährlichen Zyklus der Thora-Lesung feierlich begangen wird.
Das Konzertprogramm enthält nicht nur liturgische Gesänge, sondern auch Lieder in volkstümlicher Tradition, die sich auf diese Feste beziehen.
Das Konzert wird von Kantorenstudenten des Abraham Geiger Kollegs Potsdam gestaltet, der ersten akademischen Ausbildungsstätte für jüdische Kantoren in Europa.

SHULAMIT LUBOWSKA, geb. in Tomsk in Sibirien, studierte zunächst Chorleitung am Edison Denisov Music College in Tomsk, bevor sie an der Musikakademie in Nischni Nowgorod mit dem Studium von Operngesang begann. Bereits während ihres Studiums trat sie als Solistin in den Opern-aufführungen des Kammeroperntheaters und des Operettentheaters in Nischni Nowgorod auf. Derzeit ist sie Studentin der Kantorenausbildung am Abraham Geiger Kolleg der Universität Potsdam.

YOËD SOREK, 1980 in Jerusalem geboren, trat bereits mit dreizehn Jahren in Luciano Berios „Ofanim“ mit der Berliner Philharmonie unter Leitung von Claudio Abbado auf. Sein Gesangsstudium startete er an der Jerusalemer Akademie und schloss es 2010 am Königlichen Konservatorium in Den Haag ab. Mit dem „Shir Chazanut Ensemble“ trat er im Münchner Gasteig sowie den „Stuttgarter Jüdischen Kulturtagen 2016“ auf. Seit 2018 studiert er am Abraham Geiger Kolleg.

PROF. DR. JASCHA NEMTSOV (Kurzbiografie S. 34) leitet die Kantoren-ausbildung des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam. Die Ausbildung realisiert konsequent die Idee der Professionalisierung des Kantorenberufs. Sie verbindet eine berufsorientierte Ausbildung in liturgischem Gesang mit akademischer Kompetenz in Jüdischen Studien, in Religionspädagogik und in musiktheoretischen Fächern. Ein Jahr ihrer Aus-bildung verbringen die Kantorenstudenten an der School of Sacred Music des Hebrew Union College – Jewish Institute of Religion in Jerusalem
Die Ev. Akademie Arnsberg beteiligt sich an diesen Veranstaltungen als Mitglied der „Veranstaltergemeinschaft 09.11.“
30.09.2021 & 07.10.2021 & 14.10.2021 Bibelseminar

Bibelseminar
Wo finde ich Trost?
Streifzug zu biblischen Texten in Angst, Not und Bedrängnis
Beinah so dringend wie die Impfstoffdosen haben wir in den vergangenen Monaten der Corona-Pandemie dies benötigt: Trost.
Trost richtet auf, hilft zum Weiterleben, eröffnet Perspektiven. Wo finde ich Trost?
Die biblischen Texte sind eine schier unerschöpfliche Quelle für heilsamen Trost. Doch sind sie auch sehr unterschiedlicher Art. Wir werden Texte aus verschiedenen literarischen Gattungen untersuchen und befragen, um dabei -hoffentlich- den Trost zu finden, den wir brauchen.
Referent: Volker Horstmeier
Donnerstag, 30.09.2021, 17:30 Uhr
Donnerstag, 07.10.2021, 17:30 Uhr
Donnerstag, 14.10.2021, 17:30 Uhr
Gemeinderaum, Hellefelder Str. 31
Montag, 25.10.2021 Gesund in Europa

„Hauptsache gesund“, das wünschen wir uns zu Geburtstagen und zum Jahreswechsel. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie gefährdet unsere Gesundheit sein kann und wie wichtig es ist, europäisch gemeinsam zu handeln.
Ein weiteres wichtiges Thema, bei dem Europa einen richtigen Mehrwert für die Patienten bieten kann, ist die Bekämpfung von Krebs. Jeder kennt in der Familie oder im Freundeskreis jemanden, der an dieser schrecklichen Krankheit leidet oder daran gestorben ist. Experten sagen, dass es machbar ist, dass in 20 Jahren niemand mehr in Europa an Krebs sterben muss. Das ist aber nur zu schaffen, wenn Europa zusammenarbeitet und seine Ressourcen bündelt.
Wir freuen uns, dass wir mit dem gesundheitspolitischen Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese einen kompetenten Gesprächspartner gewinnen konnten.
Referent: Dr. Peter Liese, Mitglied des Europäischen Parlaments
Montag, 25.10.2021, 18:00 Uhr
Peter-Prinz-Bildungshaus
Ehmsenstr. 7
Sonntag, 07.11.2021 Erinnerungskultur vor Ort

Erinnerungskultur vor Ort:
Wie gehen wir mit der jüdischen Geschichte unserer Stadt um?
Entwicklung einer Erinnerungskultur
Referent: Dr. Manfred Keller, Bochum
Sonntag, 07.11.2021 17:00 Uhr
Ehem. Synagoge Neheim
Donnerstag, 11.11.2021 - Wie krieg ich Frieden?

Wie krieg ich Frieden?
Ansätze für eine evangelische Friedensethik für das 21. Jahrhundert
Das 20. Jahrhundert war geprägt von zwei großen Kriegen. Beide haben die politische Lage in Deutschland und Europa grundlegend verändert. Kaiserreich und Republik, Diktatur und Faschismus, Ost-West-Konflikt und atomare Bewaffnung prägten ganze Epochen und waren gleichzeitig enorme Herausforderungen für die christlichen Kirchen. Beispielhaft soll einerseits die vergangene kirchliche Diskussion dokumentiert andererseits die Tradition der christlichen Friedensbewegung gewürdigt werden.
An der Schwelle zum 21. Jahrhundert ist die evangelische Friedensethik dadurch neu herausgefordert, dass der Krieg wieder zu einem selbstverständlichen und allseitig akzeptierten Mittel der Politik geworden ist. Neue Formen der Kriegführung und die Beteiligung der Bundeswehr an internationalen Militäreinsätzen erfordern neue friedensethische Grundlegungen.
Die aktuellen friedensethischen Positionen werden auf ihre Chancen und Risiken geprüft und auf ihre Tragfähigkeit hin befragt.
Dr. Horst Hoffmann, Herdecke, war viele Jahre Friedensbeauftragter der Ev. Kirche von Westfalen im Amt für Mission, Ökumene und Weltentwicklung (MÖWe).
Referent: Dr. Horst Hoffmann, Herdecke
Donnerstag, 11.11.2021 18:00 Uhr
Ort: Peter-Prinz-Bildungshaus, Ehmsenstr. 7
DIESE VERANSTALTUNG WURDE CORONABEDINGT ABGESAGT